© Freepik | AI generated © Freepik | AI generated

Männergesundheit im Fokus: Movember, Weltmännertag und Initiativen im November

Im November steht die Männergesundheit im Mittelpunkt – erfahre alles über die Movember-Kampagne, den Weltmännertag und entdecke Events und Aktionen, die auf wichtige Gesundheitsthemen aufmerksam machen.

Ein echter Mann kennt keinen Schmerz, ist stets der Fels in der Brandung und lässt sich von nichts unterkriegen. Bist du auch mit diesem Narrativ aufgewachsen? Ob tatsächlich ausgesprochen oder durch Taten vermittelt: Es ist ein Männerbild, das im wahrsten Sinn des Wortes der Gesundheit schadet. Ein Blick auf Zahlen und Fakten in Österreich und Deutschland zeichnet ein klares Bild, wenn es um das Thema Männergesundheit geht.

Zahlen zur Männergesundheit

Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern liegt in Mitteleuropa rund vier Jahre unter jener der Frauen. Laut Statistik gehen Männer zudem nach wie vor seltener zu Vorsorgeuntersuchungen als Frauen, leiden häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und treffen oftmals riskantere Entscheidungen, z. B. in Bezug auf Drogenkonsum oder Tätigkeiten, die mit einem hohen Unfallrisiko einhergehen. Einen interessanten Aspekt im Zusammenhang des Vergleichs von Frauen- und Männergesundheit zeigt der VID-Forschungsbericht „The male-female health-mortality paradox: research report of the ERC project HEMOX“. Der Bericht stellt unter anderem anhand der Deutsch-Österreichischen Klosterstudie einen Vergleich zwischen der Gesundheit und Lebenserwartung von Ordensfrauen und -männern und jener weltlicher Frauen und Männern dar. Während es bei Ordensfrauen und weltlichen Frauen kaum einen Unterschied gibt, ist zu bemerken, dass die Lebenserwartung der Mönche um rund vier Jahre über der weltlicher Männer liegt. Diese Erkenntnis legt den Schluss nahe, dass die unterschiedlichen Lebenserwartungen von Männern und Frauen nicht so sehr biologischer, sondern vielmehr soziokultureller Natur sind. Das Risiko- und Gesundheitsverhalten ist bedingt durch soziale Rollen, die erfüllt werden.

Männer und die mentale Gesundheit

Männer gehen nicht nur seltener zur Vorsorge, sondern oftmals erst dann zu Ärztinnen und Ärzten, wenn sie Schmerzen oder andere Beschwerden haben. Sie sprechen auch seltener über psychische Probleme. Besonders bei Männern ist das Thema mentale Gesundheit oftmals mit sehr viel Scham verbunden und dem Narrativ, dass Hilfe zu suchen und anzunehmen ein Zeichen von Schwäche ist. Laut der Suizidprävention Austria sterben Männer drei- bis viermal so häufig durch Suizid als Frauen (während Suizidversuche bei Frauen häufiger vorkommen als bei Männern). In vielen westlichen Ländern gehört Suizid bei Männern bis zum 45. Lebensjahr und über 65 Jahren zu den häufigsten Todesursachen. All die Zahlen und Fakten rund um Männergesundheit legen den Schluss nahe, dass es vor allem zwei Dinge braucht: eine Veränderung des stereotypen Narrativs und Aufklärung.

Ready, Set, Mo

Eine der bekanntesten Initiativen in Zusammenhang mit Männergesundheit ist „Movember“. Die Bewegung, die ihren Namen einer Wortkombination aus „November“ und „moustache“, also Schnurrbart, verdankt, richtet den Blick auf vier große Bereiche der Männergesundheit: Prostatakrebs, Hodenkrebs, psychische Gesundheit und Suizidprävention. Seit dem Start 2003 hat Movember mehr als 1.250 Projekte rund um das Thema Männergesundheit auf der ganzen Welt finanziert. Projekte, die die Aufklärung, die Forschung und die Art und Weise, wie Männer erreicht werden, vorantreiben. Das Zeichen der Bewegung, das viele Männer aus Solidarität im November tragen: der Schnurrbart.

Move for Movember

Dabei kannst du mit einer persönlichen Aktion ein Zeichen für Männergesundheit setzen. Zum Beispiel über die Aktion „Move für Movember“. Dazu kannst du dich einfach online anmelden oder die Movember-App für Android oder iOS downloaden, ein Spendenziel festlegen, dann in Summe 60 Kilometer laufen und deinen Fortschritt mit anderen teilen. Die Zahl 60 erinnert bei dieser Aktion an die 60 Männer, die weltweit jede Stunde durch Suizid sterben. Wer gemeinsam mit anderen laufen möchte, kann beispielsweise am 16. November 2024 ab 10.30 Uhr beim Wiener Movemberlauf auf dem Otto-Wagner-Areal teilnehmen. 

Auf der Website der Bewegung gibt es Informationen rund um die Prävention von Krebserkrankungen, wie z. B. Hodenkrebs, die am häufigsten diagnostizierte Krebsart bei jungen Männern zwischen 15 und 34 Jahren. Movember bietet zudem Tipps zur generellen Verbesserung der eigenen Gesundheit und das Erkennen von Anzeichen, wenn es befreundeten Männern oder Familienmitgliedern nicht gut geht.

Aktionstage im November

Neben der Movember-Initiative hält der November gleich zwei Aktionstage bereit: Am 03. November ist Weltmännertag. Ins Leben gerufen wurde der Tag von Andrologen der Universität Wien im Jahr 2000. Im Fokus stehen dabei die Themen Gesundheitsvorsorge und die Einschätzung der eigenen gesundheitlichen Verfassung. Der Weltmännertag ist nicht zu verwechseln mit dem Internationalen Männertag am 19. November. Auch dieser Aktionstag, der 1999 erstmals in Trinidad und Tobago eingeführt wurde, widmet sich der Männer- und Jungengesundheit, aber auch der Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Sei ein Teil davon

Wenn du auch deine Praxis und deine Social-Media-Posts dem Movember widmen möchtest, findest du auf der Website das Logo und andere Informationsmaterialien, wie z. B. ein Gesundheitsposter zum Thema Männergesundheit. 

Events und Veranstaltungen rund um das Thema Männergesundheit bieten auch unterschiedliche Vereinigungen wie das Bundesforum Männer.

Auch das Männergesundheitsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung präsentiert wissenswerte Zahlen und Fakten sowie Informationen zu einer Vielzahl an Männergesundheitsthemen.

Die Klinik Favoriten in Wien beherbergt MEN, ein Gesundheitszentrum speziell für Männer und Jungen das unterschiedliche Kurse und Workshops anbietet.

Header © Freepik | AI generated