Eine junge Frau sitzt mit orangefarbenen Kopfhörern vor einem Laptop und nimmt an einem Webinar teil. Eine junge Frau sitzt mit orangefarbenen Kopfhörern vor einem Laptop und nimmt an einem Webinar teil.

Webinare fĂĽr TherapeutInnen: So gelingt dein Live-Online-Seminar Schritt fĂĽr Schritt

Wie TherapeutInnen mit Webinaren PatientInnen erreichen, Fachwissen teilen und neue Chancen für Praxis und Vernetzung schaffen – inklusive Tipps zu Technik, Vorbereitung und Durchführung.

Therapeutinnen und Therapeuten sind Expertinnen und Experten fĂĽr Kommunikation, Wissenstransfer und individuelle Begleitung. Genau diese Kompetenzen lassen sich heute hervorragend online einsetzen: in Form von Webinaren.

Ein Webinar ist ein Live-Seminar im Internet, bei dem du dein Wissen mit Patientinnen und Patienten, Kolleginnen und Kollegen oder einer interessierten Ă–ffentlichkeit teilen kannst. FĂĽr Therapeutinnen und Therapeuten bietet dieses Format zahlreiche Vorteile:

  • Mehr Sichtbarkeit ohne Werbung: Teilnehmende melden sich gezielt an und interessieren sich aktiv fĂĽr dein Thema – du sprichst also wirklich relevante Menschen an, nicht „alle“.
  • Ortsunabhängige Reichweite: PatientInnen und KollegInnen aus ganz Ă–sterreich, Deutschland oder der Schweiz können teilnehmen – ganz ohne Reiseaufwand.
  • Effiziente Wissensvermittlung: Ob Fortbildung fĂĽr KollegInnen, Schulung fĂĽr Praxis-Teams oder Informationsabend fĂĽr PatientInnen – ein Webinar spart Zeit und Ressourcen.
  • Langfristiger Nutzen: Aufgezeichnete Webinare können später erneut gezeigt, als Kursmaterial genutzt oder fĂĽr On-Demand-Angebote bereitgestellt werden.
  • Beziehungsaufbau und Vertrauen: Wer in einem Webinar authentisch, klar und hilfreich auftritt, stärkt seine ExpertInnenrolle und baut echte Verbindung auf.

Gerade in Gesundheitsberufen, in denen Vertrauen und Fachkompetenz entscheidend sind, ist ein Webinar ein ideales Werkzeug, um beides zu zeigen – live, persönlich und professionell.


Schritt 1: Zielgruppe und Thema klar definieren

Bevor du einfach drauflos sendest, überlege dir genau, für wen dein Webinar gedacht ist und welches Ziel du damit verfolgst. Davon hängt alles Weitere ab – von der Tonalität über die Inhalte bis zur Wahl der Plattform.

Möchtest du zum Beispiel Patientinnen und Patienten informieren, etwa über Themen wie Rückenschmerzen im Alltag, ergonomisches Arbeiten, Ernährung bei chronischen Entzündungen oder Umgang mit Stress und Schlafstörungen? Dann solltest Du den Inhalt so gestalten, dass er leicht verständlich, praxisnah und motivierend ist. Ziel ist hier, Wissen zu vermitteln, Vertrauen aufzubauen und Patientinnen und Patienten in die Eigenverantwortung zu bringen.

Oder planst du ein Webinar für Kolleginnen und Kollegen sowie Fachkreise, um dein Wissen weiterzugeben – zum Beispiel neue Therapieansätze, spannende Fallbeispiele oder Methoden aus der Praxis? Dann darf der Inhalt ruhig fachspezifischer und diskussionsorientierter sein. So wird dein Webinar zu einer wertvollen Fortbildung und stärkt gleichzeitig deine Rolle als Expertin oder Experte in deinem Bereich.

Ein gutes Webinar-Thema informiert, inspiriert und aktiviert die Teilnehmenden. Die besten Ideen findest du oft direkt in deiner täglichen Arbeit:

  • Welche Fragen stellen deine Patientinnen und Patienten immer wieder?
  • Welche Themen tauchen regelmäßig in Supervisionen oder KollegInnen-Runden auf?
  • Gibt es aktuelle Forschung oder Trends, die du einordnen und verständlich erklären kannst?
  • Hast du bestimmte Spezialisierungen und kannst dein ExpertInnen-Wissen mit PatientInnen und/oder KollegInnen teilen?

Auch lohnt es sich, in sozialen Netzwerken oder Fachgruppen zu stöbern: Welche Fragen beschäftigen deine Community? Das gibt dir wertvolle Hinweise auf Themen, die wirklich relevant sind.

Und: Wenn es zum Thema passt, lade ruhig Gastvortragende ein. Interdisziplinäre Webinare sind besonders spannend und bringen neue Perspektiven. Außerdem zeigen sie, dass du vernetzt arbeitest und offen für Austausch bist.

Kurz gesagt: Je klarer du deine Zielgruppe kennst und je präziser dein Thema formuliert ist, desto stärker wird deine Botschaft. So entsteht ein Webinar, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern eine echte Verbindung schafft.


Schritt 2: Planung von Termin, Format und Ablauf

Wenn Thema und Zielgruppe stehen, geht es an die Planung deines Webinars – also an das „Wie“ und „Wann“. Ein durchdachter Ablauf sorgt nicht nur für ein reibungsloses Webinar, sondern auch dafür, dass sich dein Publikum wohlfühlt und aufmerksam bleibt.

Den richtigen Zeitpunkt wählen

Ăśberlege, wann deine Zielgruppe Zeit hat:

  • FĂĽr Patientinnen und Patienten eignen sich oft Abendtermine, wenn der Alltag geschafft ist.
  • FĂĽr Kolleginnen und Kollegen oder Fachpublikum funktionieren Mittags- oder Nachmittagszeiten gut – vor allem an Dienstagen, Mittwochen oder Donnerstagen, denn hier sind die Teilnahmeraten erfahrungsgemäß am höchsten.

Achte auch darauf, dass dein Termin nicht mit Feiertagen oder Ferienzeiten kollidiert. Wenn du Teilnehmende aus unterschiedlichen Regionen (z. B. Schweiz, Südtirol oder Deutschland) ansprechen möchtest, lohnt sich also ein Blick auf deren Kalender.

Format und Struktur festlegen

Ein erfolgreiches Webinar lebt von einer klaren Struktur. Ăśberlege dir:

  • Wie lange soll dein Webinar dauern? Bewährt haben sich 45 bis höchstens 90 Minuten, inklusive einer Fragerunde.
  • Wie möchtest du dein Wissen vermitteln? Möchtest du frei sprechen, eine Präsentation zeigen oder Ăśbungen live demonstrieren?
  • Wie interaktiv soll es sein? Plane kurze Umfragen, Chatfragen oder kleine Ăśbungen ein – das sorgt fĂĽr Beteiligung und hält die Aufmerksamkeit hoch.

FĂĽr therapeutische Themen bietet sich oft eine Mischform aus Vortrag und Austausch an: Du gibst zunächst fachlichen Input und öffnest dann den Raum fĂĽr Fragen, Reflexion oder Diskussion. 

Der Ablauf als roter Faden

Ein bewährter Aufbau könnte so aussehen:

  1. Begrüßung und Technik-Check (5 Minuten) – Stelle dich kurz vor, erkläre die Chatfunktionen und schaffe eine angenehme Atmosphäre.
  2. Hauptteil mit inhaltlichem Fokus (30–40 Minuten) – Liefere deinen wertvollen Input in überschaubaren Abschnitten, gern mit Beispielen aus der Praxis.
  3. Interaktion und Fragen (10–20 Minuten) – Nimm Fragen auf, beziehe Teilnehmende ein, fasse wichtige Punkte zusammen.
  4. Abschluss und Ausblick (5 Minuten) – Bedanke dich, gib eventuell weiterführende Links oder kündige das nächste Webinar an.

Zeitpuffer einplanen

Plane lieber ein paar Minuten mehr ein, als dein Publikum am Ende zu hetzen. Technik braucht manchmal ihre Zeit, und auch bei lebhaften Diskussionen vergeht eine Viertelstunde schneller als gedacht. Ein guter Zeitplan mit Puffer sorgt dafür, dass du ruhig bleibst und dein Webinar professionell wirkt – selbst, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert.


Schritt 3: Dein Webinar im eigenen Stil gestalten

Jetzt, wo Thema und Ablauf stehen, geht es darum, deinem Webinar eine persönliche Handschrift zu geben. Denn gerade in therapeutischen Berufen ist Authentizität entscheidend – die Menschen möchten dich erleben, nicht eine perfekt polierte Marketingshow.

Mach dein Webinar unverwechselbar

Dein Webinar sollte so wirken, wie du auch in deiner Praxis oder in einem Seminarraum auftrittst: klar, kompetent und herzlich. Verwende Farben, Schriftarten und Bilder, die zu deinem Praxisauftritt passen – so entsteht Wiedererkennung und Vertrauen.

Wenn du ein Praxislogo hast, baue es in deine Präsentation und auf die Anmeldeseite ein. Nutze Fotos, die dich authentisch zeigen – zum Beispiel bei der Arbeit mit Patientinnen oder Patienten (natürlich datenschutzkonform!), in deinem Praxisraum oder bei einer Fortbildung. So können sich Teilnehmende schon vorab ein Bild von dir machen.

Auch kleine Details machen einen Unterschied: ein freundliches Begrüßungsbild am Anfang, dein Name und Titel auf jeder Folie oder ein Motto, das dich begleitet. Diese visuellen Elemente schaffen Verbindung und Professionalität zugleich.

Eine klare und ansprechende Anmeldeseite

Gestalte eine Landingpage oder einfache Anmeldeseite fĂĽr dein Webinar. Dort sollten Interessierte sofort erkennen:

  • Worum geht’s? – Kurze, verständliche Beschreibung des Themas.
  • FĂĽr wen ist das Webinar gedacht? – PatientInnen, TherapeutInnen, KollegInnen aus anderen gesundheitlichen Fachbereichen?
  • Wann findet es statt? – Datum, Uhrzeit und Dauer klar ersichtlich.
  • Was erwartet mich? – Ein bis zwei Bulletpoints mit konkretem Nutzen („Du bekommst einfache Ăśbungen fĂĽr den Alltag …“, „Du lernst, wie du Ernährungsgespräche strukturierst …“).
  • Wer spricht? – Ein kurzer Abschnitt ĂĽber dich mit Foto und deinem beruflichen Hintergrund.

Wenn du magst, kannst du auch ein kurzes Vorstellungsvideo (30–60 Sekunden) aufnehmen, in dem du erklärst, was Teilnehmende erwartet. Das wirkt lebendig und persönlich – und steigert nachweislich die Anmelderate.


Schritt 4: Die richtige Technik – einfach und professionell

Keine Sorge: Du brauchst kein Studio, keine teuren Kameras und kein Technik-Team, um ein professionelles Webinar zu halten. Mit ein paar durchdachten Basics kannst du schon eine richtig gute Qualität erzielen, die sympathisch, klar und vertrauenswürdig wirkt.

Gerade in den Gesundheitsberufen zählt der persönliche Eindruck. Wenn dein Ton deutlich ist, dein Bild freundlich wirkt und alles reibungslos läuft, fühlen sich Teilnehmende gut aufgehoben – fast so, als säßen sie direkt bei dir in der Praxis.

Die Grundausstattung – dein Mini-Studio zuhause oder in der Praxis

Mit dieser einfachen, aber wirkungsvollen Ausstattung bist du bestens vorbereitet:

  • Stabile Internetverbindung:
    Eine kabelgebundene (LAN-)Verbindung ist immer sicherer als WLAN. Sie verhindert Aussetzer und sorgt dafür, dass dein Webinar auch bei mehreren Teilnehmenden flüssig läuft.
  • Laptop oder PC mit aktuellem Browser:
    Halte dein Betriebssystem und deinen Browser aktuell, damit Bildschirmfreigaben und VideoĂĽbertragungen problemlos funktionieren.
  • Gutes Headset oder externes Mikrofon:
    Der Ton ist wichtiger als das Bild! Ein klarer, störungsfreier Klang wirkt professionell und angenehm. Vermeide das eingebaute Laptop-Mikrofon – schon ein einfaches USB-Mikrofon oder Headset verbessert die Tonqualität enorm.
  • HD-Webcam:
    Eine scharfe, helle Darstellung macht einen sympathischen Eindruck. Wenn dein Raum nicht ideal beleuchtet ist, hilft eine kleine Softbox oder Ringlampe. NatĂĽrliches Licht von vorne ist aber immer die beste Option.
  • Ruhiger, aufgeräumter Raum:
    Ein neutraler Hintergrund ohne Ablenkung (z. B. Bücherregal, Pflanze, Praxislogo im Hintergrund) wirkt ruhig und professionell. Prüfe vorab, ob keine Hintergrundgeräusche wie Straßenlärm oder Telefonklingeln stören.

Tipp: Teste vor dem Webinar einmal, wie du im Bild wirkst. Achte auf Licht, Kamerawinkel (am besten auf Augenhöhe) und deine Sitzposition.

Die passende Webinar-Plattform

Es gibt viele gute Tools für Live-Webinare – und du musst kein Technikprofi sein, um sie zu bedienen. Bewährt haben sich zum Beispiel:

  • Zoom: Sehr verbreitet, intuitiv zu bedienen, ideal fĂĽr interaktive Webinare mit Gruppen.
  • GoTo Webinar: Besonders stabil und professionell bei größeren Veranstaltungen.
  • ClickMeeting: Gute Mischung aus Design, Interaktion und Datensicherheit.
  • Webex oder Microsoft Teams: Ideal fĂĽr Einrichtungen oder größere Teams, die bereits damit arbeiten.

Alle bieten dir wichtige Funktionen wie:

  • Bildschirmfreigabe fĂĽr Präsentationen oder Videos,
  • Chat- oder Q&A-Funktionen fĂĽr Fragen,
  • Umfragen oder kleine Quizzes, um das Publikum einzubeziehen,
  • Breakout-Räume fĂĽr Gruppenarbeit oder Austausch in Kleingruppen.

Wenn du regelmäßig Webinare anbietest, lohnt es sich, ein Tool zu wählen, das zu deiner Arbeitsweise passt – manche sind schlichter, andere bieten mehr Gestaltungsspielraum oder Branding-Optionen.

Probelauf: Der Schlüssel zu einem souveränen Auftritt

Mach unbedingt einen technischen Testlauf, bevor es losgeht – am besten ein bis zwei Tage vor dem Webinar.

Teste dabei:

  • Mikrofon, Kamera und Internetverbindung,
  • Bildschirmfreigabe und Folienanzeige,
  • Chat- und Umfragefunktionen,
  • Aufzeichnung (wenn du eine planst).

Wenn möglich, bitte eine Kollegin oder einen Kollegen einmal „Probe zuzuhören“ und Feedback zu geben. Oft merkt man selbst gar nicht, ob der Ton hallt, das Licht zu grell ist oder der Hintergrund ablenkt.

Ein ruhiger Probelauf sorgt dafür, dass du dich am Webinar-Tag ganz auf deine Inhalte konzentrieren kannst – und nicht auf die Technik.


Schritt 5: Inhalte spannend aufbereiten

Deine Inhalte sind das Herzstück deines Webinars – sie entscheiden darüber, ob die Teilnehmenden begeistert, inspiriert und aktiv mit dabei sind. Auch wenn du dein Thema in- und auswendig kennst, gilt: Online braucht Wissen Struktur, Abwechslung und Interaktion, um lebendig zu wirken.

Der rote Faden: Klar, logisch und gut dosiert

Ein gut aufgebautes Webinar folgt einem klaren dramaturgischen Ablauf, ähnlich wie eine gute Therapiesitzung oder Fortbildungseinheit. Bei Schritt 2 hatten wir bereits den Gesamtaufbau des Webinars im Blick. Nun sehen wir uns im Detail nochmal den Aufbau des Hauptteils deines Vortrags an, bevor es an den direkten Austausch geht:

  1. Einstieg:
    Hol die Teilnehmenden ab – mit einer persönlichen Begrüßung, einer kurzen Vorstellung und einer Einstiegsfrage. Erzähle vielleicht eine kleine Geschichte oder Anekdote aus deiner Praxis, die zum Thema hinführt. Das schafft Nähe und Interesse.
  2. Hauptteil:
    Hier lieferst du den fachlichen Input. Gliedere ihn in maximal drei Kernthemen, damit es ĂĽbersichtlich bleibt. Wechsle zwischen Sprechen, Visualisieren und Einbeziehen der Teilnehmenden. Verwende praxisnahe Beispiele, kleine Fallvignetten oder typische Alltagssituationen, mit denen sich deine Zielgruppe identifizieren kann.
  3. Praxisbezug und Aktivierung:
    Zeig, wie das Wissen angewendet werden kann – z. B. durch kleine Übungen, Selbsttests oder praktische Tipps. Besonders in der Therapie ist der Transfer in den Alltag entscheidend.
  4. Fazit und Ausblick:
    Fasse die wichtigsten Punkte zusammen, formuliere ein „Take-away“ für die Teilnehmenden und gib einen kurzen Ausblick auf weiterführende Themen oder dein nächstes Webinar.

Ein klarer Aufbau sorgt nicht nur für Struktur, sondern auch für Sicherheit – für dich und dein Publikum.

Weniger ist mehr: Folien, die wirklich wirken

Online gilt: Eine gute Folie unterstützt dich – sie ersetzt dich nicht.
Vermeide TextwĂĽsten oder zu viele Details. Nutze stattdessen:

  • Stichpunkte statt FlieĂźtext
  • groĂźe, gut lesbare Schrift
  • aussagekräftige Fotos oder Illustrationen
  • einfache Diagramme oder Icons zur Verdeutlichung

Wenn du magst, arbeite mit Farben, die zu deiner Praxis oder Marke passen. Das wirkt professionell, ohne ĂĽberladen zu sein.

Und ganz wichtig: Bleib während der Präsentation im Kontakt mit deinen Teilnehmenden – nicht mit deinen Folien. Du bist der Mittelpunkt des Webinars, nicht die PowerPoint-Datei.

Interaktion: Aufmerksamkeit durch Beteiligung

Gerade online ist Interaktion der SchlĂĽssel zu einem lebendigen Webinar.
Baue immer wieder kleine Aktivierungen ein, zum Beispiel:

  • Live-Umfragen: „Wie oft erlebt ihr dieses Problem in der Praxis?“
  • Chatfragen: „Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?“
  • Mini-Reflexionen: Lass die Teilnehmenden kurz ĂĽber eine Frage nachdenken und ihre Gedanken teilen.
  • Bewegungs- oder AtemĂĽbungen (bei passenden Themen): Ideal fĂĽr PhysiotherapeutInnen, PsychologInnen oder DiätologInnen – sie lockern auf und bleiben im Gedächtnis.

Solche Elemente machen dein Webinar abwechslungsreich und menschlich – und sie zeigen, dass du deine Zielgruppe ernst nimmst.

Mehrwert durch Handouts und Nachbereitung

Nach dem Webinar kannst du den Lerneffekt vertiefen, indem du Materialien zum Nachlesen oder Ăśben bereitstellst:

  • Handouts mit den wichtigsten Inhalten
  • kleine Checklisten oder Ăśbungsblätter
  • Literaturempfehlungen oder Links zu Fachartikeln
  • eine kurze Zusammenfassung deiner wichtigsten Tipps

Schicke diese Unterlagen am besten per E-Mail an die Teilnehmenden – als Dankeschön und zur Nachbereitung. Das wirkt professionell, stärkt deine Kompetenzwahrnehmung und hält die Verbindung zu deinem Publikum aufrecht.

Wenn du magst, kannst du in der Mail auch auf das nächste Webinar oder weiterführende Angebote hinweisen – ganz natürlich und ohne Druck.


Schritt 6: Werbung und Einladung – damit dein Webinar gefunden wird

Jetzt hast du dein Webinar geplant, gestaltet und vorbereitet – großartig!
Damit es auch wirklich gut besucht wird, brauchst du sichtbare und ehrliche Kommunikation. Du musst dafür keine „Werbung“ im klassischen Sinn machen. Es geht vielmehr darum, Menschen gezielt einzuladen, die von deinem Wissen profitieren können – PatientInnen, KollegInnen oder KooperationspartnerInnen.

Der richtige Zeitpunkt: FrĂĽh genug beginnen, aber zur richtigen Zeit intensiv werden

Starte mit der Bewerbung etwa vier Wochen vor deinem Termin. Das gibt dir genug Zeit, um Aufmerksamkeit aufzubauen, ohne dass das Webinar in Vergessenheit gerät.

Ein bewährter Rhythmus sieht so aus:

  • 4 Wochen vorher: Erster Hinweis – z. B. auf deiner Website, in deinem Newsletter oder auf Social Media.
  • 2 Wochen vorher: Erinnerungspost oder zweite Einladung mit etwas mehr inhaltlichem Fokus („Darum solltest du dabei sein“).
  • 3–5 Tage vor dem Termin: Jetzt kommt der wichtigste Zeitpunkt – viele melden sich erst kurz vor dem Webinar an. Ein gezielter Reminder bringt hier die meisten Anmeldungen.

Erstelle dir dafür am besten einen kleinen Kommunikationsplan. Drei bis vier gezielte Posts oder E-Mails reichen völlig aus, wenn sie gut formuliert und ansprechend gestaltet sind.

Dein Webinar sichtbar machen

Damit dein Webinar auch die richtigen Menschen erreicht, brauchst du keine großen Werbebudgets – nur etwas Strategie.

  • Teile dein Webinar ĂĽber deine Social-Media-Kanäle 
  • Verwende einen einheitlichen Hashtag, z. B. #bewegungimfokus oder #gesundonline – etwas, das zu deinem Thema passt.
  • Poste in relevanten Fachgruppen oder Berufsnetzwerken und lade gezielt KollegInnen oder PraxispartnerInnen ein.
  • Sende Einladungen an deine E-Mail-Liste oder an bestehende Kontakte. Eine persönliche Ansprache („Ich lade dich herzlich ein zu …“) wirkt dabei oft besser als eine Massenmail.
  • Wenn du mit Ă„rztInnen, Kliniken, Vereinen oder anderen TherapeutInnen zusammenarbeitest, bitte sie, dein Webinar in ihren Netzwerken zu teilen. Das funktioniert besonders gut, wenn dein Thema auch deren Zielgruppe anspricht.

Wenn du regelmäßig Webinare anbieten möchtest, lohnt es sich, eine kleine Webinar-Reihe zu entwickeln – z. B. „Therapie digital erleben“ oder „Gesund durch den Alltag“. So erkennen Teilnehmende gleich, dass du kontinuierlich Wissen teilst, und bleiben länger mit dir in Kontakt. Aber dazu später noch mehr!

Kleine Extras, die Aufmerksamkeit bringen

  • Verwende ein freundliches, wiederkehrendes Webinar-Bild (z. B. mit deinem Namen und Titel).
  • Teile kurze Teaser-Videos oder Mini-Tipps aus deinem Thema – das erhöht Interesse.
  • FĂĽge auf Social Media einen Countdown oder Reminder-Post hinzu, damit dein Webinar im Gedächtnis bleibt.

Schritt 7: Generalprobe und Durchführung – souverän live gehen

Wie schon bei Schritt 4 erwähnt, heißt es kurz vor dem großen Tag: Testen, üben, entspannen. Mach einen kompletten Probelauf – am besten mit genau der Technik, dem Licht und der Plattform, die du im Webinar nutzt. Prüfe Ton, Kamera, Bildschirmfreigabe und Chatfunktionen. Wenn du mit Co-ModeratorInnen oder AssistentInnen arbeitest, klärt vorher genau die Rollen: Wer begrüßt? Wer sammelt Fragen im Chat? Wer moderiert die Fragerunde oder den Abschluss?

Am Tag des Webinars gilt: Bleib ruhig, sprich klar und natürlich und schau regelmäßig in die Kamera – das schafft Nähe. Plane kleine Pausen ein, damit die Teilnehmenden Zeit zum Nachdenken oder Mitschreiben haben. Und wenn du das möchtest und die Einwilligung der Teilnehmenden hast: Zeichne dein Webinar auf. So kannst du es später zur Nachbereitung oder als wertvolle Ressource für Interessierte nutzen.


Schritt 8: Nachbereitung und Aufzeichnung nutzen – dein Webinar wirkt weiter

Nach dem Webinar ist vor dem nächsten:
Bedanke dich direkt im Anschluss bei deinen Teilnehmenden – am besten per E-Mail. Füge die Aufzeichnung, eventuelle Handouts oder Übungsblätter hinzu und lade dazu ein, Feedback oder Themenwünsche zu teilen. Das zeigt Wertschätzung und stärkt deine Beziehung zur Zielgruppe.

Nutze die Aufzeichnung aktiv weiter:
Als weiteres Goodie kannst du dein Webinar aufzeichnen und auf deiner Website zur Verfügung stellen bzw. an die Teilnehmenden im Anschluss aussenden. Teile sie auf deiner Website, in deinem Newsletter oder biete sie als On-Demand-Video an. So erreichst du auch jene, die nicht live dabei sein konnten, und verlängerst die Wirkung deiner Inhalte weit über den Veranstaltungstag hinaus.

Wichtig: Hole dafür vorab die Einwilligung der Teilnehmenden ein. Es muss genau erklärt werden, wofür du die Aufzeichnung verwenden möchtest, mögliche Empfängerdaten, Speicherzeiten und etwaige weitere Details. Das kannst du z. B. vorab auf der Anmeldeseite für das Webinar integrieren.

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