Wir haben Therapeutinnen und Therapeuten in unserem hashtagPRAXIS Podcast gefragt, was für sie persönlich Erfolg bedeutet. Wir haben die gesammelten Antworten für dich.
In unserem hashtagPRAXIS Podcast – hosted by appointmed – laden wir regelmäßig Therapeutinnen und Therapeuten aus unterschiedlichen Fachrichtungen zum Talk ein und sprechen mit ihnen über ihren Weg in die Selbstständigkeit sowie hilfreiche Themen für deinen Praxisalltag. Hören kannst du unseren Podcast auf:
Erfolg ist ein Wort, das im therapeutischen Alltag unterschiedlichste Nuancen annehmen kann. Während manche ihn in beruflichen Meilensteinen sehen, verbindet er sich für andere stärker mit persönlichem Wachstum, innerer Zufriedenheit oder dem Gefühl, Klientinnen und Klienten nachhaltig begleiten zu können. Gerade in einem Berufsfeld, das so viel Achtsamkeit, Reflexion und menschliche Nähe erfordert, lohnt es sich, den eigenen Erfolgsbegriff immer wieder zu hinterfragen. Wir haben daher einige Gedanken unserer Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner zur Frage „Was bedeutet Erfolg für dich?“ gesammelt. Lass dich inspirieren!
FRANZISKA SIESS | Physiotherapeutin
Erfolg bedeutet für mich, mir ein Ziel zu setzen und dieses auch zu erreichen, aber auf dem Weg zu diesem Ziel immer wieder zu reflektieren: Ist es der richtige Weg? Wie im Fall der Assistenz musste ich es erstmal auf Eis legen, da ich gemerkt habe, dass meine Kinder jetzt einfach Vorrang haben. Die Ziele müssen eben immer wieder neu gesteckt oder angepasst werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, ein positives Mindset zu haben. Wenn etwas nicht so klappt, wie man es sich vorstellt, trotzdem aufzustehen, nach vorne zu blicken, aus Fehlern zu lernen und mit neuem Elan an die Sache heranzugehen.
ASTRID STEINDL | Zertifizierter Schlafcoach
Mit dieser Frage tue ich mich ehrlich gesagt ein bisschen schwer, weil mein Job kein „Hard-Fact“-Business ist. Mir geht es vor allem darum, dass die Eltern eine ruhigere Schlafsituation haben. Ich definiere Erfolg nicht daran, dass ein Kind perfekt durchschläft – das wäre für mich nie der Maßstab.
Eigentlich ist es der Erfolg der Eltern. Wenn sie erholsamere Nächte haben, sagen sie oft: „Das hätten wir ohne dich nicht geschafft.“ Ich gebe dabei nur Unterstützung, die Umsetzung machen sie selbst und es ist ihr Erfolg. Den Tagesrhythmus im Blick zu behalten, Einschlafhilfen anzupassen, dranzubleiben und gleichzeitig liebevoll für das Kind da zu sein, auch wenn eine Nacht mal nicht so gut war – das verlangt schon sehr viel Tun und Dranbleiben.
Ich mache meinen Job nicht primär, um Erfolg zu haben, sondern er ist inzwischen wirklich zu meiner Berufung geworden. Klingt vielleicht komisch, aber so empfinde ich es.
ANGELA LAIMER | Psychotherapeutin
Für mich ist beruflicher Erfolg, wenn man seinen Träumen folgen und sie tatsächlich in die Realität bringen kann. Das ist für mich persönlich das Größte. Und wenn dann auch noch das Feedback der Klientinnen und Patienten dazukommt – dass ihnen die Zusammenarbeit so viel geholfen hat, dass sie etwas Wichtiges gelernt haben oder dass sie sich innerhalb von sechs Wochen spürbar verändert haben –, dann sieht man einfach, wie Menschen anders hinausgehen, als sie gekommen sind.
Das ist für mich Erfolg. Das Finanzielle steht dabei gar nicht im Vordergrund. Für mich geht es viel mehr um den Menschen selbst. Dieses Gefühl, jemanden wirklich auf seinem Weg unterstützen zu können, ist das, was mich antreibt, weiterzumachen.
CORNELIUS FEIST | Physiotherapeut, Osteopath, Movement- und Yoga-Lehrer
Für mich bedeutet Erfolg, dass ich den aktuellen Zustand so gestaltet habe, dass sich der Moment im Jetzt richtig und stimmig anfühlt. Es heißt, im Hier und Jetzt gut leben, arbeiten und sein zu können, ohne ständig nach etwas anderem zu streben. Erfolg ist für mich, diesen Zustand zu genießen, ihn auszuhalten und zu schätzen. Und wenn sich etwas irgendwann nicht mehr stimmig anfühlt, passt man an, verändert und geht weiter – immer im Einklang mit dem eigenen Gefühl.
VALERIE FLEISSNER | Logopädin
Zufriedene PatientInnen sind für mich das Wichtigste. Wenn sie mir Rückmeldung geben, dass sie sich wohlgefühlt haben und ihre Ziele erreichen konnten, bestätigt das meinen Einsatz. Es geht nicht immer um 100-prozentigen Erfolg in kürzester Zeit, sondern darum, dass die PatientInnen sich gut betreut fühlen und Vertrauen in den Therapieprozess haben. Auch wenn noch Ziele offen sind, zählt das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Dieses Feedback bekomme ich nicht nur für mich, sondern auch für meine Kolleginnen. Wir sind authentisch sowie patientennah und das spüren unsere PatientInnen. Genau das zählt für mich unterm Strich.
ANDREA KASPER-FÜCHSL | Diätologin
Über diese Frage denke ich schon sehr lange nach. Das ist gar nicht so einfach zu definieren. Erfolg ist für mich, wenn ich meine Arbeit gut mache, meine PatientInnen gut betreue und meinem Gegenüber etwas mitgeben kann. Gleichzeitig ist Erfolg aber auch, wenn ich meinen Beruf gut mit meiner Familie kombinieren kann, ohne dass ich persönlich am Ende auf der Strecke bleibe. Das ist das Meisterziel, das ich leider nicht immer gut erreichen kann. Natürlich möchte ich auch gut von meinem Beruf leben können, aber als richtig erfolgreich empfinde ich mich, wenn ich die genannten Punkte unter einen Hut bringen kann.
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