Therapeutische Spiele bieten einen einzigartigen Zugang zu emotionaler, sozialer und kognitiver Förderung – und das auf eine spielerische, motivierende Weise. Therapeutische Spiele bieten einen einzigartigen Zugang zu emotionaler, sozialer und kognitiver Förderung – und das auf eine spielerische, motivierende Weise.

10 therapeutische Spiele mit Charme: Spielerische Förderung für Kinder, Jugendliche und Senioren

Entdecke zehn kreative und wirkungsvolle therapeutische Spiele, die Kinder, Jugendliche und Senioren in Therapie und Pädagogik spielerisch fördern.

Therapeutische Spiele bieten einen einzigartigen Zugang zu emotionaler, sozialer und kognitiver Förderung – und das auf eine spielerische, motivierende Weise. Ob es um Humor, Angstbewältigung, Trauerarbeit, Stressmanagement, Achtsamkeit, biografische Reflexion oder Sprachförderung geht, Spiele eröffnen Kindern, Jugendlichen und auch Senioren einen geschützten Raum, um Gefühle zu erleben, zu benennen, Fähigkeiten zu trainieren und soziale Kompetenzen zu stärken. 

Wir stellen dir zehn besonders einfallsreiche und praxisbewährte Spiele vor, die sich in Psychotherapie, pädagogischer Arbeit und Beratung bewährt haben. Jedes Spiel wird kurz vorgestellt, inklusive seiner Zielsetzung, Spielidee und der spezifischen Förderbereiche, sodass du schnell einen Überblick gewinnen kannst, ob es vielleicht auch für deine Klientinnen und Klienten einen Mehrwert in der Therapie bringen könnte. 


Lach mal, Ernst! | Sternwiese Verlag

„Lach mal, Ernst!“ ist ein therapeutisch nutzbares Kartenspiel, das Humor gezielt als Ressource stärkt. Die Spielenden haben die Aufgabe, ihre Mitspielenden – und die Figur „Ernst“, die Humor eher skeptisch begegnet – zum Lachen zu bringen. Dabei kommen vielfältige Aktions- und Fragekarten zum Einsatz, die unterschiedliche Humorformen ansprechen und zur Selbstreflexion anregen: Was bringt mich zum Lachen? Wie kann ich Humor bewusst einsetzen?

Das Spiel macht erlebbar, wie Lachen Stress reduziert, die Stimmung hebt und soziale Beziehungen stärkt. Durch das aktive Ausprobieren und gemeinsame Lachen werden emotionale Entlastung, Selbstwirksamkeit und Gruppenzusammenhalt gefördert. „Lach mal, Ernst!“ eignet sich für Kinder ab etwa sechs Jahren (mit Begleitung) sowie für Gruppen- oder Zweiersettings und kann flexibel in therapeutischen, pädagogischen oder beratenden Kontexten eingesetzt werden.

Zum Spiel „Lach mal, Ernst!“


Angst macht Ah! | Sternwiese Verlag

Ein weiteres therapeutisches Spiel aus dem Portfolio des Sternwiese Verlags ist „Angst macht Ah!“, das Kinder und Jugendliche dabei unterstützt, ihre Ängste kennenzulernen, zu verstehen und aktiv zu bewältigen. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass Angst eine wichtige Schutzfunktion hat, aber dann belastend wird, wenn sie den Alltag einschränkt. Das Spiel greift diese Ambivalenz auf und macht Angst auf spielerische Weise zum Thema.

Mithilfe von Aktions- und Fragekarten setzen sich die Spielenden mit ihren Gefühlen, Gedanken und Verhaltensweisen in angstbesetzten Alltagssituationen auseinander. Vorhandene Bewältigungsstrategien werden reflektiert und neue Lösungsansätze gemeinsam entwickelt und vertieft. Das Spiel ermöglicht dabei eine behutsame Konfrontation in einem geschützten Rahmen und fördert Selbstwirksamkeit, Mut und Selbstvertrauen.

Besonders wertvoll ist „Angst macht Ah!“ im therapeutischen und pädagogischen Setting: Spielleiterinnen und Spielleiter erhalten tiefe Einblicke in die innere Erlebniswelt der Kinder, können Behandlungserfolge beobachten und gezielt Interventionen ableiten. Durch die aktive Teilnahme fungieren sie zugleich als Modell für hilfreiche Reaktions- und Bewältigungsmuster.

Zum Spiel „Angst macht Ah!“


Das Trauerland-Spiel | Manfred Vogt Spieleverlag

Das Trauerland-Spiel bietet Kindern und Jugendlichen einen behutsamen, altersgerechten Zugang zu den Themen Tod, Verlust und Trauer. Entwickelt vom Team des „Trauerland – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e. V.“ in Bremen, ist es speziell für den Einsatz in Psychotherapie und Pädagogik konzipiert und orientiert sich an bewährten internationalen Vorbildern der Trauerarbeit.

Im Mittelpunkt stehen 162 Fragekarten aus den drei Themenbereichen Erinnern, Trauern und Leben. Sie laden dazu ein, Erinnerungen an verstorbene Personen zu teilen, Gefühle rund um Verlust wahrzunehmen und auszudrücken sowie neue Perspektiven und persönliche Ressourcen zu entdecken. Das Spiel vermittelt, dass Trauer ein natürlicher Teil des Lebens ist, Leben und Tod zusammengehören und Erinnerungen sowie Rituale helfen können, mit Abschied umzugehen.

Durch den gemeinsamen Austausch stärkt das Trauerland-Spiel emotionale Wahrnehmung, Empathie und Bewältigungskompetenzen. Gleichzeitig eröffnet es Raum für Hoffnung und Zukunftsgestaltung nach einem Verlust. Es eignet sich für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren und kann in kleinen Gruppen oder im Zweiersetting eingesetzt werden.

Zum „Trauerland-Spiel“


Cool bleiben! | Manfred Vogt Spieleverlag

„Cool bleiben!“ ist ein therapeutisches Spiel, das sich gezielt mit dem Stresserleben von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzt und den Fokus auf wirksame Strategien zur Stressbewältigung legt. Dabei werden sowohl positiver Stress (Eustress) als auch belastender Stress (Distress) thematisiert und in ihrer Bedeutung für den Alltag verständlich gemacht.

Das Spiel greift unterschiedliche Stressquellen auf: inneren Stress durch körperliche oder emotionale Zustände wie Müdigkeit, Schmerz oder Überforderung, entwicklungsbedingte Herausforderungen wie Ablösungsprozesse und erste Beziehungen sowie Stress in Familie, Schule und Freundeskreis. Auch Alltagsbelastungen und Stress durch kritische Lebensereignisse wie Trennung oder Verlust finden Raum.

Durch das gemeinsame Spiel lernen die Teilnehmenden, eigene Stressauslöser besser wahrzunehmen, einzuordnen und passende Bewältigungsstrategien zu entwickeln. „Cool bleiben!“ fördert Selbstregulation, Problemlösekompetenz und einen bewussteren Umgang mit Belastungen und eignet sich besonders für den Einsatz in therapeutischen und pädagogischen Settings mit Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren.

Zum Spiel „Cool bleiben!“

Moment mal – Das Wirbelwindspiel | Beltz


„Moment mal – Das Wirbelwindspiel“ ist ein achtsamkeitsbasiertes Brettspiel für die therapeutische und pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. In einer fantasievoll gestalteten Spielwelt begeben sich die Spielenden auf den Weg durch einen Wirbelwind hin zur Ruheinsel und lernen dabei spielerisch, den Moment bewusst wahrzunehmen.

Im Verlauf des Spiels probieren die Kinder und Jugendlichen verschiedene Achtsamkeitsübungen aus, die Körperempfindungen, Sinneswahrnehmungen und Gedanken in den Fokus rücken. Für jeden Übungsversuch erhalten sie sogenannte Momentepunkte – ganz ohne Leistungs- oder Erfolgsdruck. Rückschritte und Vorwärtsbewegungen im Spielverlauf spiegeln dabei auf symbolische Weise innere Unruhe und Momente der Gelassenheit wider.

Das Spiel eröffnet einen niedrigschwelligen Zugang zu Achtsamkeit und unterstützt die Entwicklung von Selbstwahrnehmung, innerer Ruhe und Emotionsregulation. Es eignet sich für Kinder ab etwa sechs Jahren und kann flexibel in Psychotherapie, Beratung, Pädagogik, sozialer Arbeit sowie im familiären Kontext eingesetzt werden.

Zum Spiel „Moment mal – Das Wirbelwindspiel“


Hier geh ich lang – Das Lebenswegelegespiel | Beltz

Dieses therapeutische Legespiel lädt Kinder und Jugendliche dazu ein, ihren bisherigen Lebensweg zu betrachten und sich mit zukünftigen Zielen auseinanderzusetzen. Aus einzelnen Wegekarten entsteht ein individueller Spielplan, der symbolisch für persönliche Entscheidungen, Umwege, Stationen und Entwicklungsschritte steht.

Im Spiel werden Erfahrungen, Erinnerungen und Emotionen aufgegriffen: Erfolge und Stolz, schwierige Situationen, Ängste, Wünsche und Lebensträume. Mithilfe vielfältiger Fragekarten und Skalierungsmöglichkeiten reflektieren die Spielenden, wie frühere Ereignisse sie geprägt haben und welche Handlungsspielräume ihnen heute zur Verfügung stehen. Dabei wird sichtbar, dass Lebenswege nicht festgelegt sind, sondern aktiv gestaltet werden können.

Das Spiel unterstützt biografische Arbeit, fördert Selbstreflexion, Ressourcenorientierung und Entscheidungsfähigkeit und eignet sich sowohl für Einzel- als auch für Gruppensettings. Es ist flexibel einsetzbar in Therapie, Beratung und pädagogischen Kontexten und bietet Fachkräften einen strukturierten, zugleich kreativen Zugang zu zentralen Lebensthemen von Kindern und Jugendlichen.

Zum Spiel „Hier geh ich lang – Das Lebenswegelegespiel“


Quatschhaus | ProLog

„Quatschhaus“ ist ein sprachförderndes Spiel, das mit Witz, Absurdität und überraschenden Bildwelten arbeitet. In einem Haus voller verrückter Räume begegnen die Spielenden Suchbildern, in denen scheinbar nichts zusammenpasst: Alltägliche Gegenstände erscheinen in ungewohnter Form oder Bedeutung – etwa wenn die Handtasche zum Krokodil wird oder der Hut plötzlich eine Melone ist. Viele dieser Darstellungen basieren auf Homonymen und dem sogenannten Teekesselchen-Prinzip.

Beim gemeinsamen Entdecken, Benennen und Erklären der kuriosen Szenen entstehen zahlreiche Sprechanlässe. Die Kinder werden angeregt, genau hinzuschauen, Unterschiede zu beschreiben, Bedeutungen zu klären und passende Worte zu finden. Dabei werden Wortschatz, Sprachverständnis, Begriffsbildung und kommunikative Fähigkeiten spielerisch gefördert.

„Quatschhaus“ ist eine humorvolle Variante des bekannten Spielhaus-Prinzips und eignet sich besonders für logopädische, therapeutische und pädagogische Settings. Durch den lockeren, fantasievollen Zugang unterstützt das Spiel sprachliche Entwicklung und Freude am Erzählen – ganz ohne Leistungsdruck.

Zum Spiel „Quatschhaus“


Schatz im Silbensee | ProLog

Ein sprachtherapeutisches Spiel, das Kinder auf eine fantasievolle Abenteuerreise in die Unterwasserwelt mitnimmt und dabei gezielt zentrale Fähigkeiten der auditiven Wahrnehmung und phonologischen Bewusstheit fördert. Begleitet von Wassermännern und Nixen begeben sich die Spielenden auf Schatzsuche und lösen dabei vielfältige sprachliche Aufgaben.

Im Mittelpunkt stehen unter anderem die Silbensegmentierung und -synthese, Reimerkennung und Reimbildung sowie die Lautlokalisation, -analyse und -synthese. Ergänzt wird das Spiel durch Aufgaben zur auditiven Merkfähigkeit mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, bei denen genaues Zuhören, Merken und Umsetzen gefragt sind. Gleichzeitig werden Wortschatz, Handlungsplanung und vorausschauendes Denken spielerisch mittrainiert.

Durch die modular aufgebauten Kartensätze lässt sich das Material flexibel an den Entwicklungsstand und die individuellen Förderziele der Kinder anpassen. „Schatz im Silbensee“ eignet sich besonders für den Einsatz in Sprachtherapie, Vorschulförderung und pädagogischen Kontexten und verbindet gezielte Förderung mit hohem Spiel- und Motivationsfaktor.

Zum Spiel „Schatz im Silbensee“


Emotionspuppen-Set | HABA Pro

Das Emotionspuppen-Set von HABA Pro bietet einen niedrigschwelligen und kindgerechten Zugang zur Arbeit mit Gefühlen. Die sechs weichen Handpuppen stellen die Basisemotionen Angst, Ekel, Freude, Trauer, Überraschung und Wut dar und machen emotionale Zustände durch unterschiedliche Gesichtsausdrücke unmittelbar sichtbar und greifbar.

Die Puppen laden Kinder dazu ein, Gefühle zu erkennen, zu benennen und in Worte zu fassen. Sie schaffen spielerisch Gesprächsanlässe und eignen sich besonders gut, um auch zurückhaltende oder emotional verschlossene Kinder zu erreichen. Über Rollenspiel, Projektion und Identifikation können innere Erlebnisse ausgedrückt werden, ohne sich direkt offenbaren zu müssen.

Das Set ist bereits für Kinder ab zwei Jahren geeignet und lässt sich vielseitig in Therapie, Beratung, Pädagogik und Frühförderung einsetzen. Die beiliegende Anleitung bietet fachliche Hintergrundinformationen sowie zahlreiche Praxisbeispiele und unterstützt Fachkräfte dabei, emotionale Kompetenz, Empathie und Selbstwahrnehmung gezielt zu fördern.

Zum Emotionspuppen-Set


Fridoline im Park | HABA Pro

„Fridoline im Park“ ist ein aktivierendes Brettspiel, das speziell für Seniorinnen und Senioren entwickelt wurde und sich besonders für Menschen mit beginnender Demenz eignet. In einer liebevoll gestalteten Parklandschaft bewegen sich die Spielenden gemeinsam durch die Jahreszeiten und werden dabei zu vielfältigen Aktivitäten eingeladen.

Mithilfe von Aktionskarten aus den Bereichen Denken, Sprache, Biografie, Singen und Bewegung werden alltagsnahe Fähigkeiten spielerisch angeregt. Die Aufgaben fördern Erzählen und Erinnern, sprachliche und kommunikative Kompetenzen, Konzentration sowie für die Selbstständigkeit wichtige Bewegungsabläufe. Das Thema Natur und Jahreszeiten bietet dabei zahlreiche Anknüpfungspunkte für biografische Gespräche und positive Erinnerungen.

Durch die überschaubare Spieldauer, klare Strukturen und das seniorengerechte Design eignet sich „Fridoline im Park“ hervorragend für Gruppenangebote in Therapie, Betreuung und Pflege. Das Spiel schafft Aktivierung ohne Überforderung und unterstützt soziale Teilhabe, kognitive Anregung und emotionale Stabilisierung.

Zum Spiel „Fridoline im Park“ 

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