Glasdosen mit vorbereitetem Essen stehen bereit um in die Arbeit mitgenommen zu werden. Glasdosen mit vorbereitetem Essen stehen bereit um in die Arbeit mitgenommen zu werden.

Gesunde Ernährung im Arbeitsalltag: Tipps für mehr Energie, Konzentration und Wohlbefinden

Erfahre, wie gesunde Ernährung im Arbeitsalltag gelingt – mit praxisnahen Tipps, die TherapeutInnen und PatientInnen dabei unterstützen, Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Balance zu fördern.

Der Arbeitsalltag ist oft geprägt von Hektik, Termindruck und langen Sitzphasen. Zwischen Meetings, E-Mails und organisatorischen Aufgaben bleibt das Thema Ernährung häufig auf der Strecke – und das, obwohl sie entscheidend dazu beiträgt, dass wir leistungsfähig, konzentriert und ausgeglichen bleiben.

Gerade im therapeutischen Bereich spielt Ernährung eine doppelte Rolle: Zum einen sind Informationen zu diesem Thema wertvoll, um Patientinnen und Patienten bei der Entwicklung gesunder Ernährungsgewohnheiten im Alltag zu unterstützen. Zum anderen profitieren auch Therapeutinnen und Therapeuten selbst, denn sie stehen oft unter hohem zeitlichen und emotionalen Druck und müssen Wege finden, gesunde Mahlzeiten und regelmäßige Pausen in ihren eigenen Arbeitsalltag zu integrieren.

Wer bewusst isst, sorgt nicht nur für mehr Energie und Wohlbefinden im Alltag, sondern stärkt auch langfristig seine Gesundheit und Belastbarkeit. Wir geben dir praxisnahe Tipps, fundierte Hintergrundinformationen und einfache Strategien, wie eine ausgewogene Ernährung im Berufsleben – ob in Praxis, Klinik oder Büro – gelingen kann.


Frühstück – Energie für den Start in den Tag

Ein ausgewogenes Frühstück ist der ideale Start in einen produktiven Arbeitstag: Es aktiviert den Stoffwechsel, füllt die Energiespeicher und unterstützt Konzentration und Leistungsfähigkeit. Nach der nächtlichen Fastenphase braucht der Körper neue Energie, um „in Schwung“ zu kommen. Wer das Frühstück dauerhaft auslässt, riskiert Konzentrationsschwächen, Heißhunger oder unbewusstes Snacken im Laufe des Vormittags.

Doch nicht jeder kann gleich nach dem Aufstehen essen – und das ist völlig in Ordnung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Morgenmuffel ein Frühstück in zwei Etappen:

  • Etappe 1: Ein leichtes Getränk (z. B. Tee, Kaffee oder warmes Wasser mit Zitrone) oder eine kleine Portion wie ein Stück Obst, eine Banane oder ein paar Löffel Joghurt. Das bringt Kreislauf und Verdauung sanft in Gang.
  • Etappe 2: Nach zwei bis drei Stunden – etwa in der Arbeit – folgt eine vollwertigere Mahlzeit, z. B. ein Müsli aus ungesüßten Vollkornflocken mit Obst und Joghurt oder ein Vollkornbrot mit Käse, magerem Aufschnitt oder Avocado. Auch Nüsse oder ein hartgekochtes Ei sind gute Ergänzungen.

Wichtig ist weniger das Wann, als das Was und Wie: Ein Frühstück mit komplexen Kohlenhydraten, Eiweiß und Ballaststoffen hält länger satt, stabilisiert den Blutzuckerspiegel und beugt Heißhungerattacken vor. Die Kombination aus Getreide, Milchprodukten und Obst oder Gemüse liefert zudem wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die besonders im stressigen Berufsalltag gebraucht werden.

Für viele spielt auch die Atmosphäre beim Frühstück eine Rolle: Wer morgens nur hektisch „etwas in sich hineinschiebt“, hat wenig Genuss davon. Schon kleine Veränderungen können helfen – das Frühstück am Vorabend vorbereiten, z. B. in Form von Overnight Oats, Lieblingsmusik auflegen oder, wenn möglich, mit Kolleginnen und Kollegen gemeinsam frühstücken. Das schafft einen positiven Start in den Tag und kann gleichzeitig das Teamgefühl stärken.

Und: Kein schlechtes Gewissen, wenn es nicht jeden Tag klappt. Auch ein gut geplanter Vormittagssnack – etwa ein selbst gemachtes Müsligläschen, ein Vollkornweckerl oder ein Joghurt mit frischen Früchten – erfüllt seinen Zweck. Entscheidend sind die Regelmäßigkeit und die bewusste Auswahl der Lebensmittel.


Zwischenmahlzeiten – kleine Energiebooster mit großer Wirkung

Nicht nur das Frühstück, auch Zwischenmahlzeiten spielen im Berufsalltag eine wichtige Rolle. Sie helfen, Leistungstiefs zu vermeiden, Konzentration und Aufmerksamkeit zu erhalten und Heißhungerattacken vorzubeugen. Besonders bei langen Arbeitszeiten oder unregelmäßigen Pausen liefern sie dem Körper neue Energie, ohne Verdauung und Kreislauf zu belasten.

Wann Zwischenmahlzeiten sinnvoll sind

Zwischenmahlzeiten sind kein Muss, aber ein kluges Werkzeug, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Wer sehr früh frühstückt oder lange Pausen zwischen den Hauptmahlzeiten hat, profitiert besonders davon. Sie sind außerdem ideal für Menschen, die unter Stress den Appetit verlieren – kleine, leicht verdauliche Snacks werden meist besser vertragen als große Mahlzeiten.

Je nach Energiebedarf sollte eine Zwischenmahlzeit etwa 10 Prozent der täglichen Gesamtenergiezufuhr ausmachen.

Zur Orientierung:

  • Beispiel für eine ausgewogene Zwischenmahlzeit: 1 Naturjoghurt, 1 Apfel und eine Handvoll Nüsse, dazu Wasser oder ungesüßter Tee.
  • Größere Portionen sind angebracht, wenn das Frühstück ausgefallen ist; kleinere, wenn ein ausgiebiges Mittagessen bevorsteht.

Die richtige Zusammensetzung

Ideal ist eine Kombination aus komplexen Kohlenhydraten, Eiweiß und Ballaststoffen. Diese liefern nicht nur Energie, sondern halten auch lange satt.

Empfehlenswerte Komponenten sind:

  • Obst und Gemüse: Frisch, bunt und vitaminreich – sie liefern nicht nur Energie, sondern auch Flüssigkeit und wertvolle Mikronährstoffe.
  • Vollkornprodukte: Brot, Knäckebrot oder Getreideriegel aus Vollkorn halten den Blutzuckerspiegel konstant.
  • Milchprodukte: Joghurt, Topfen, Buttermilch oder Käse liefern Eiweiß und Calcium.
  • Nüsse und Samen: In kleinen Mengen wahre Kraftpakete – sie versorgen mit ungesättigten Fettsäuren und Magnesium, sollten aber bewusst dosiert werden.

Selbstgemacht oder unterwegs – Hauptsache bewusst gewählt

Die gesündeste Variante ist die selbst vorbereitete Jause. Wer sie am Vorabend zusammenstellt, spart am Morgen Zeit und hat in der Arbeit immer etwas Passendes griffbereit.

Tipps für die Vorbereitung:

  • Verwende gut verschließbare Behälter, damit Obst und Gemüse frisch bleiben.
  • Müsli oder Cerealien getrennt vom Joghurt aufbewahren, damit sie nicht aufweichen.
  • Geschnittenes Obst und Gemüse (z. B. Apfel, Karotten, Gurken) zusätzlich in Folie oder wiederverwendbares Verpackungsmaterial wickeln.
  • Getränke gleich in der Früh einpacken – wer Wasser in Sichtweite hat, trinkt automatisch mehr.

Auch unterwegs lässt sich eine gute Wahl treffen, wenn man bewusst auswählt. Viele Bäckereien, Supermärkte oder Cafés bieten mittlerweile fertige Joghurtbecher, Obstsalate oder vegetarische Snacks an.

Achte dabei so oft wie möglich auf:

  • Fettarme Milchprodukte statt Joghurts mit viel Fett und Zucker,
  • magere Aufstriche oder Frischkäse statt Butter und Mayonnaise,
  • Vollkornvarianten statt Weißmehlgebäck,
  • und überschaubare Portionsgrößen.

Kleine Abwechslung, große Wirkung

Abwechslung hält die Motivation hoch. Versuche, saisonales Obst und Gemüse zu verwenden oder die Jause kreativ zu gestalten – z. B. mit einem Schichtsalat im Glas, bunten Gemüsesticks mit Hummus oder einem selbstgemachten Müsliriegel. So wird gesunde Ernährung auch optisch ansprechend und bleibt interessant.

Zwischenmahlzeiten bei Stress

Gerade in stressigen Zeiten sind Zwischenmahlzeiten besonders hilfreich. Wenn der Magen „zu“ ist, kann der Körper mit kleinen, leicht verdaulichen Mini-Mahlzeiten besser umgehen. Eine warme Suppe, ein Stück Obst oder eine Handvoll Nüsse können dann wahre Seelentröster sein. Wichtig ist, Zucker- und Koffeinbomben wie Softdrinks, Energy Drinks oder Süßigkeiten zu meiden – sie liefern zwar kurzfristig Energie, führen aber bald zu einem Einbruch.


Mittagspause – bewusst genießen statt nebenbei essen

Die Mittagspause ist mehr als nur eine Unterbrechung im Arbeitstag – sie ist eine wertvolle Gelegenheit, Körper und Geist zu regenerieren. Wer sich Zeit für eine bewusste Mahlzeit nimmt, tankt Energie, fördert die Konzentrationsfähigkeit und beugt dem typischen Nachmittagstief vor. Doch in vielen Betrieben wird die Pause oft „nebenbei“ abgearbeitet – zwischen E-Mails, Telefonaten oder mit dem Laptop auf dem Schoß.

Studien zeigen, dass Essen am Schreibtisch nicht nur das Sättigungsgefühl reduziert, sondern auch Verdauung und Erholung beeinträchtigt. Der Körper bleibt im Arbeitsmodus, der Stresspegel sinkt kaum – und das kann langfristig sowohl die Leistungsfähigkeit als auch das Wohlbefinden mindern.

Besser: Den Arbeitsplatz bewusst verlassen, kurz frische Luft schnappen und die Mahlzeit in entspannter Atmosphäre genießen. Schon 20 bis 30 Minuten reichen, um den Kopf freizubekommen und neue Energie zu schöpfen.

Mindful Eating

Mindful Eating bedeutet achtsames Essen mit allen Sinnen. Entdecke Tipps für mehr Genuss, weniger Stress und ein gesundes Essverhalten.

Die ausgewogene Mittagsmahlzeit – das richtige Verhältnis zählt

Eine gute Mittagsmahlzeit muss weder kompliziert noch aufwendig sein – entscheidend ist die Balance der Komponenten. Empfohlen wird die sogenannte „optimierte Mischkost“, bei der sich der Teller idealerweise in drei Bereiche aufteilt:

  • Ein Drittel Gemüse oder Salat: Liefert Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe.
  • Ein Drittel stärkehaltige Beilagen: Etwa Kartoffeln, Reis, Vollkornnudeln oder Hülsenfrüchte als Energielieferanten.
  • Ein Drittel Eiweißlieferanten: Fleisch, Fisch, Eier oder pflanzliche Alternativen wie Tofu, Linsen oder Käse.

Diese Kombination sorgt für eine langanhaltende Sättigung, eine gleichmäßige Energiezufuhr und verhindert, dass die Leistungsfähigkeit nach dem Essen abfällt. Fett- und zuckerreiche Speisen, die stark sättigen und müde machen, sollten dagegen die Ausnahme bleiben.

Kantine, Imbiss oder Lunchbox – worauf es ankommt

Nicht jeder hat Zugang zu einer firmeneigenen Kantine – und selbst dort ist die Qualität sehr unterschiedlich. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf das Angebot.
Die DGE hat mit dem „Kantinenschnelltest“ ein einfaches Instrument entwickelt, um zu prüfen, ob eine Betriebskantine ausgewogen kocht. Positiv sind z. B.:

  • täglich frische Salate und Rohkost,
  • Vollkornprodukte als Alternative zu Weißmehl,
  • fettarme Zubereitungsarten wie Dämpfen, Dünsten oder Grillen,
  • abwechslungsreiche Beilagen und vegetarische Gerichte,
  • ein moderater Einsatz von Salz und Zucker,
  • und Wasser oder ungesüßte Getränke als Standard.

Wer selbst mitgebrachte Mahlzeiten bevorzugt, kann mit etwas Planung ebenso gesund essen. Eine Lunchbox mit Getreidesalat, Gemüsesticks und einem Eiweißlieferanten (z. B. Hüttenkäse, Hühnerstreifen oder Tofu) lässt sich leicht am Vorabend vorbereiten. Auch Suppen im Thermobehälter, Vollkornwraps oder Schichtsalate im Glas sind ideale Alternativen, wenn es schnell gehen muss.

Bewusst essen, besser verdauen

Neben der Zusammensetzung spielt auch das Wie eine Rolle. Wer hastig oder unter Zeitdruck isst, kaut weniger gründlich – das erschwert die Verdauung und beeinträchtigt das Sättigungsgefühl.

Deshalb:

  • Teller oder Box bewusst anrichten – das Auge isst mit.
  • Die Mahlzeit fern von Handy und Bildschirm einnehmen.
  • Jeden Bissen genießen – Geruch, Geschmack und Textur wahrnehmen.
  • Nach dem Essen kurz aufstehen, ein paar Schritte gehen oder ein Glas Wasser trinken.

Diese bewussten Mini-Pausen wirken wie ein mentaler Reset und fördern gleichzeitig die Verdauung.

Ein Wort zur sozialen Dimension

Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch ein soziales Ritual. Gemeinsame Mahlzeiten mit Kolleginnen und Kollegen fördern Kommunikation, Teamgeist und Zufriedenheit. Ein kurzer Austausch über Themen jenseits der Arbeit kann den Rest des Tages produktiver und angenehmer machen. Arbeitgeber, die eine angenehme Esskultur fördern – etwa durch gemeinsame Pausenräume oder flexible Pausenzeiten –, tragen aktiv zur Gesundheitsförderung bei.


Stress und Appetit – was tun, wenn der Hunger ausbleibt?

Stress gehört für viele Berufstätige zum Alltag – Termine, Zeitdruck, ständige Erreichbarkeit oder hohe Verantwortung wirken direkt auf den Körper. Dabei beeinflusst Stress nicht nur unser Wohlbefinden, sondern auch das Essverhalten: Während die einen bei Anspannung vermehrt zu Schokolade, Chips oder Fast Food greifen, verlieren andere völlig den Appetit.

Was im Körper passiert

Die Ursache liegt in der Stressreaktion des Körpers. In Belastungssituationen schüttet der Organismus vermehrt Adrenalin und Cortisol aus – Hormone, die kurzfristig Energie bereitstellen, indem sie den Blutzuckerspiegel erhöhen. Diese Reaktion war evolutionär sinnvoll: Der Körper bereitet sich auf „Kampf oder Flucht“ vor.

Im modernen Arbeitsalltag führt dieselbe Reaktion jedoch dazu, dass viele Menschen entweder überessen oder kaum Hunger verspüren. Adrenalin unterdrückt das Hungergefühl, Cortisol hingegen kann bei chronischem Stress den Appetit anregen – besonders auf energiedichte, süße oder fettreiche Lebensmittel.

Das Ergebnis: Entweder bleibt die Mahlzeit aus, oder es kommt zu unkontrolliertem Snacken und Heißhunger auf schnelle Energie. Beides kann langfristig den Stoffwechsel belasten, zu Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Verdauungsproblemen führen.

Wenn der Appetit fehlt – sanfte Unterstützung für den Körper

Wer in stressigen Phasen kaum essen kann, sollte dem Körper leicht verdauliche Mini-Mahlzeiten anbieten, um ihn dennoch mit Energie und Nährstoffen zu versorgen. Ideal sind:

  • Suppen und Eintöpfe: warm, nährstoffreich und gut bekömmlich, z. B. Gemüsecremesuppe, klare Brühe mit Nudeln oder Hülsenfrüchten.
  • Milchprodukte: Joghurt, Topfen oder Buttermilch liefern Eiweiß und Calcium, ohne den Magen zu belasten.
  • Obst und Gemüsesmoothies: liefern Vitamine und Flüssigkeit – aber möglichst ohne zusätzlichen Zucker.
  • Weiche Getreideprodukte: Haferbrei, Grießbrei oder Vollkornbrot mit mildem Aufstrich.
  • Warme Getränke: Kräutertees oder warmes Wasser regen die Verdauung an und wirken beruhigend.

Oft hilft es auch, kleine Portionen über den Tag zu verteilen – beispielsweise fünf bis sechs Mini-Mahlzeiten, statt drei große. Das entlastet den Magen und stabilisiert den Blutzuckerspiegel.

Wenn Stress den Appetit steigert – bewusst bremsen

Umgekehrt kann Stress das Essverhalten auch in die andere Richtung verschieben. Wer unter Druck ständig snackt, greift häufig zu schnellen Kohlenhydraten – etwa Süßigkeiten, Gebäck oder Softdrinks. Diese liefern zwar kurzfristig Energie, führen aber rasch zu einem Blutzuckerabfall – mit Müdigkeit, Gereiztheit und erneutem Hunger als Folge.

Hier helfen komplexe Kohlenhydrate (z. B. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte) und eiweißreiche Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel stabilisieren. Auch eine bewusste Pause vor dem Essen kann helfen, zu prüfen: „Habe ich wirklich Hunger oder brauche ich gerade eigentlich eine kurze Auszeit?“

Ein Glas Wasser oder ein kurzer Spaziergang kann genügen, um körperlichen von emotionalem Hunger zu unterscheiden.

Achtsamkeit statt Automatismus

Stress-Essen oder Appetitlosigkeit lassen sich nicht immer vollständig vermeiden – aber sie lassen sich bewusst steuern. Kleine Rituale helfen, das Essverhalten zu stabilisieren:

  • feste Essenszeiten, auch wenn es nur ein kleiner Snack ist,
  • Mahlzeiten ohne Ablenkung (kein Bildschirm, keine E-Mails),
  • bewusste, ruhige Atemzüge vor dem Essen,
  • kurze Pausen zur Selbstwahrnehmung: „Wie hungrig bin ich gerade?“

Achtsames Essen fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern hilft auch, körperliche Signale wie Hunger, Sättigung oder Appetit besser wahrzunehmen.

Stressmanagement gehört zur Ernährung

Langfristig lässt sich ein gesunder Umgang mit Stress nur erreichen, wenn auch die Ursachen beachtet werden. Regelmäßige Bewegung, bewusste Pausen, ausreichend Schlaf und soziale Kontakte unterstützen den Körper dabei, Cortisol abzubauen. Wer lernt, rechtzeitig „den Stecker zu ziehen“, beugt auch stressbedingten Essstörungen vor.


Trinken nicht vergessen – Flüssigkeit als Leistungsfaktor

Ausreichend zu trinken ist eine der einfachsten, aber oft unterschätzten Maßnahmen, um Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden im Arbeitsalltag zu erhalten. Schon ein geringer Flüssigkeitsmangel kann deutliche Auswirkungen haben: Bereits ein Defizit von rund zwei Prozent des Körpergewichts führt zu spürbarer Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und verminderter Reaktionsfähigkeit.

Warum Wasser so wichtig ist

Wasser ist das wichtigste Transport- und Lösungsmittel des Körpers. Es sorgt für den Nährstofftransport, die Temperaturregulation und den Abtransport von Stoffwechselprodukten. Ein ausgeglichener Wasserhaushalt unterstützt außerdem Gehirnleistung, Kreislauf und Verdauung. Besonders im Büro, wo Heizungsluft, Klimaanlagen oder stundenlanges Sitzen die Schleimhäute austrocknen können, ist regelmäßiges Trinken entscheidend.

Viele Menschen verwechseln das Gefühl von Durst mit Hunger – ein Grund für häufiges Snacken. Wer regelmäßig trinkt, kann nicht nur die Konzentration verbessern, sondern auch die Kalorienaufnahme besser regulieren.

Wie viel ist genug?

Die allgemeine Empfehlung für Erwachsene lautet, etwa 1,5 Liter Flüssigkeit über Getränke aufzunehmen – zusätzlich zu dem Wasser, das in Lebensmitteln enthalten ist (etwa 0,8 Liter). Bei körperlicher Aktivität, Hitze oder trockener Raumluft darf es entsprechend mehr sein.

Wichtig ist, nicht große Mengen auf einmal zu trinken, sondern regelmäßig über den Tag verteilt – am besten alle 30–60 Minuten ein Glas Wasser.

Die richtige Getränkeauswahl

Nicht jedes Getränk ist gleich gut geeignet. Entscheidend sind Kaloriengehalt, Zuckeranteil und Koffeingehalt.

Empfehlenswert sind:

  • Wasser – still oder mit Kohlensäure
  • Mineralwasser – liefert zusätzlich Elektrolyte
  • Ungesüßte Kräuter- und Früchtetees
  • Verdünnte Fruchtsäfte (Saftschorlen im Verhältnis 1 : 3 mit Wasser)

Kaffee und schwarzer Tee dürfen in moderaten Mengen (etwa 2–3 Tassen täglich) mitgerechnet werden. Der Mythos, sie würden den Körper „austrocknen“, gilt heute als überholt und in jüngsten Studien konnten sogar die gesundheitlichen Benefits von Kaffee klar nachgewiesen werden. Dennoch ist es sinnvoll, zu jeder Tasse Kaffee ein Glas Wasser zu trinken – schon deshalb, weil es eine gute Trinkroutine schafft.

Weniger empfehlenswert sind:

  • Zuckerhaltige Softdrinks (z. B. Cola, Eistee, Energy Drinks) – sie liefern „leere Kalorien“ und lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und wieder abfallen.
  • Light-Getränke mit Süßstoffen – sie enthalten zwar kaum Kalorien, können aber das Verlangen nach Süßem verstärken.
  • Alkoholische Getränke – auch in kleinen Mengen, z. B. das kleine Bier zum Mittagessen, sind nicht geeignet, da sie entwässernd wirken und die Leistungsfähigkeit mindern.

Trinkstrategien für den Arbeitsalltag

Gerade im Büro vergessen viele das Trinken – zu konzentriert, zu beschäftigt, zu abgelenkt. Mit ein paar einfachen Strategien lässt sich das ändern:

  • Getränke sichtbar platzieren: Eine Karaffe Wasser oder eine Trinkflasche auf dem Schreibtisch erinnert automatisch ans Trinken.
  • Zielmenge festlegen: Beispielsweise eine 1,5-Liter-Flasche am Arbeitsplatz – wenn sie am Ende des Tages leer ist, ist das Ziel erreicht.
  • Erinnerungen setzen: Trink-Apps oder kleine Notizen am Bildschirmrand sind einfache Gedächtnisstützen.
  • Aromen nutzen: Wer Wasser langweilig findet, kann es mit Zitronen-, Gurken- oder Minzscheiben geschmacklich aufwerten.
  • Trinkrituale etablieren: Ein Glas Wasser direkt nach dem Aufstehen, zu jeder Kaffeepause und vor jeder Mahlzeit – das schafft Routine.

Trinken und Leistungsfähigkeit

Ausreichendes Trinken wirkt sich messbar auf Konzentration, Stimmung und Stressresistenz aus. Schon geringe Dehydrierung führt zu verlangsamter Reaktionszeit, geringerer Aufmerksamkeit und erhöhter Fehleranfälligkeit. Bei geistig anspruchsvollen Tätigkeiten – etwa bei Bildschirmarbeit, Meetings oder langen Besprechungen – ist eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr daher ein echter Leistungsfaktor.


Gesunde Alternativen und nachhaltiges Essen

Bewusst zu essen bedeutet nicht nur, auf die eigene Gesundheit zu achten – sondern auch Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft zu übernehmen. Ernährung und Nachhaltigkeit sind eng miteinander verknüpft: Was wir essen, wie es produziert wird und woher unsere Lebensmittel stammen, beeinflusst Klima, Böden, Wasserressourcen und Biodiversität. Wer sich nachhaltig ernährt, tut also sich selbst, anderen Menschen und der Umwelt etwas Gutes.

Mehr Pflanzen, weniger Tierisches

Zahlreiche Ernährungsgesellschaften empfehlen eine überwiegend pflanzenbasierte Kost. Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Vollkornprodukte, Nüsse und pflanzliche Öle sollten den Hauptanteil der täglichen Ernährung bilden.

Tierische Lebensmittel – wie Fleisch, Wurst oder fettreiche Milchprodukte – sind wertvolle Nährstoffquellen, sollten aber bewusst und in Maßen konsumiert werden. Empfohlen werden maximal 300 Gramm Fleisch pro Woche und häufiger zu pflanzlichen Eiweißquellen wie Linsen, Bohnen, Kichererbsen oder Tofu zu greifen.

Das bringt gleich mehrere Vorteile:

  • Gesundheitlich: Eine pflanzenbetonte Ernährung senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und Übergewicht.
  • Ökologisch: Pflanzliche Lebensmittel verursachen deutlich weniger Treibhausgase, benötigen weniger Fläche und Wasser.
  • Ethisch: Weniger Tierhaltung bedeutet mehr Tierwohl und geringeren Ressourcenverbrauch.

Zudem zu beachten: Wenn Fleisch konsumiert wird, sollte auf regionale Herkunft, biologische Haltung und artgerechte Produktion geachtet werden.

Regional und saisonal genießen

Lebensmittel aus der Region und zur richtigen Saison haben kurze Transportwege, sind oft frischer und schmecken intensiver. Saisonale Ernährung unterstützt zudem die lokale Landwirtschaft und verringert CO₂-Emissionen.

Auch im Büro lässt sich das leicht umsetzen: Statt importierter Snacks können regionale Alternativen auf den Tisch – etwa heimisches Obst, Vollkornprodukte aus regionalem Getreide oder Käse aus lokaler Produktion.

Lebensmittelwertschätzung und Abfallvermeidung

Ein wesentlicher Teil nachhaltiger Ernährung ist der bewusste Umgang mit Lebensmitteln. Rund ein Drittel aller produzierten Nahrungsmittel landet weltweit im Müll – oft aus reiner Gewohnheit oder mangelhafter Planung.

Mit ein paar einfachen Strategien lässt sich das vermeiden:

  • Mahlzeiten planen: Wer überlegt einkauft, kauft seltener zu viel.
  • Reste kreativ verwerten: Übrig gebliebene Nudeln werden zum Auflauf, Gemüse zum Suppentopf.
  • Haltbarkeit prüfen statt Mindesthaltbarkeitsdatum zu verabsolutieren: „Mindestens haltbar bis“ heißt nicht „sofort schlecht ab“.
  • Richtige Lagerung: Obst, Gemüse und Brot an kühlen, trockenen Orten aufbewahren – das verlängert die Haltbarkeit.

Gerade bei der Arbeit lohnt sich Planung: Wer seine Jause vorbereitet, kann gezielt einkaufen und Lebensmittel vollständig nutzen.

Bio und fair – Qualität, die man schmeckt

Produkte aus ökologischem Anbau enthalten oft weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, fördern die Bodenfruchtbarkeit und schützen die Artenvielfalt. Auch fair gehandelte Produkte wie Kaffee, Tee oder Schokolade sichern bessere Arbeitsbedingungen und gerechtere Bezahlung in den Ursprungsländern. Der Griff zu Bio und Fairtrade ist also nicht nur ein Beitrag zur eigenen Gesundheit, sondern auch zu sozialer Verantwortung.

Genuss als Teil der Nachhaltigkeit

Nachhaltig essen bedeutet nicht Verzicht, sondern Bewusstsein. Wer sich Zeit nimmt, zu genießen, isst automatisch achtsamer – und oft auch weniger. Langsames, bewusstes Essen stärkt die Verbindung zum eigenen Körper und steigert das Geschmackserlebnis.

Denn nachhaltige Ernährung beginnt im Kopf: Wer achtsam auswählt, bewusst zubereitet und mit allen Sinnen genießt, schafft eine Ernährungskultur, die sowohl gesund als auch lebenswert ist.


Meal Prep – gut vorbereitet durch die Arbeitswoche

Im hektischen Berufsalltag fehlt oft die Zeit, täglich frisch zu kochen oder sich bewusst um gesunde Mahlzeiten zu kümmern. Gerade hier kann Meal Prep – also das gezielte Vorbereiten von Speisen – eine wertvolle Unterstützung sein. Es spart Zeit, reduziert Stress und sorgt dafür, dass gesunde Optionen jederzeit griffbereit sind. Wichtig ist dabei: Meal Prep muss nicht aufwendig oder perfekt sein. Schon kleine Routinen können den Unterschied machen.

Ein einfacher Einstieg ist es, beim Abendessen gleich zwei Portionen mehr zu kochen und diese direkt in Lunchboxen für den nächsten Tag zu füllen. So entsteht ohne zusätzlichen Aufwand ein ausgewogenes Mittagessen für den Arbeitsplatz. Auch Schichtgläser mit Salaten oder warmen Speisen sind eine attraktive Option: Dabei werden die Zutaten im Glas so geschichtet, dass sie frisch bleiben – Dressing unten, Getreide oder Hülsenfrüchte in der Mitte, knackiges Gemüse und Eiweißquellen oben. Am Arbeitsplatz einfach kurz schütteln oder umdrehen – fertig ist eine frische Mahlzeit, die sich gut transportieren und aufbewahren lässt.

Hilfreich ist es zudem, sich eine wöchentliche Vorbereitungsroutine einzuplanen. Schon 30 Minuten am Sonntagabend reichen, um die wichtigsten Zutaten vorzukochen, Gemüse zu schneiden oder Snacks vorzubereiten. Auch eine kleine Vorratsstrategie erleichtert den Alltag: Gekochte Hülsenfrüchte, Vollkornreis oder Ofengemüse lassen sich in luftdichten Behältern mehrere Tage lagern und flexibel kombinieren. Wer regelmäßig Snack-Boxen mit Nüssen, Obst oder Joghurt bereithält, hat auch bei plötzlichem Hunger gesunde Alternativen parat.

Meal Prep bedeutet nicht, jeden Tag dasselbe zu essen, sondern bewusst vorzudenken, um den eigenen Ernährungsalltag einfacher und ausgewogener zu gestalten. Es schafft Struktur, spart Geld und hilft, Lebensmittel gezielt zu verwerten – ganz im Sinne einer nachhaltigen Ernährung.

Buchtipps für den leichten Einstieg ins Meal Prep

Wer sich inspirieren lassen möchte, findet in folgenden Büchern viele Ideen und praxiserprobte Rezepte für den Alltag:

Easy Meal Prep – 60 schnelle und gesunde Rezepte für jeden Tag
Marc Berger | riva Verlag

Dieses Buch zeigt, dass gesunde Ernährung auch ohne viel Zeitaufwand funktioniert. Mit 60 abwechslungsreichen Rezepten, Wochenplänen und Aufbewahrungstipps richtet es sich an alle, die Beruf, Familie und bewusste Ernährung unter einen Hut bringen wollen. Ideal für Einsteigerinnen und Einsteiger, die einfache Routinen für ihre tägliche Mahlzeitenplanung suchen.

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Lunch im Glas
Cora Wetzstein | GU Verlag

„Lunch im Glas“ widmet sich dem Trend der Schichtgerichte: frische, bunte Mahlzeiten, die sich im Glas transportieren und im Büro unkompliziert genießen lassen. Ob Salate, Pasta oder warme Suppen – die Autorin zeigt kreative Kombinationen und gibt Tipps, wie man das Essen länger frisch hält. Perfekt für alle, die praktische, optisch ansprechende und flexible Meal-Prep-Ideen suchen.

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One Pot – Zero Waste
Susann Kreihe | Christian Verlag

Dieses Buch vereint einfache Küche mit Nachhaltigkeit. In rund 60 Rezepten zeigt die Autorin, wie man mit wenigen Zutaten komplette Mahlzeiten in nur einem Topf zubereitet – ganz ohne Lebensmittelverschwendung. Ideal für alle, die wenig Zeit haben, ressourcenschonend kochen und gleichzeitig gesund essen möchten.

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